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Klinik für
Phoniatrie und
Pädaudiologie

Klinische Studien

In der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie am UKM führen wir derzeit Forschungsprojekte in den Bereichen Sprache/Stimme und Hören durch. Ziel ist es die Wirksamkeit von Therapieverfahren zu prüfen und eine verbesserte Behandlung direkt in den Klinikalltag einfließen zu lassen. 

Die Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie des UKM führt derzeit zwei Studien zur Wirksamkeit von Therapien bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen durch. Dafür sucht sie dringend Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen im Alter von 3 bis 7 Jahren, die noch keine logopädische Behandlung erhalten haben oder zumindest nicht in den letzten drei Monaten. 

Wirksamkeit einer Online-Intervall-Kleingruppentherapie für Kinder mit umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen (THEON)

Störungen der Sprachentwicklung können sich unter anderem auf das Sprachverständnis, den Wortschatz sowie die Bildung von Lauten und Sätzen auswirken. Die Studie untersucht die Wirksamkeit von zwei Therapieformen bei Sprachentwicklungsstörungen. Dabei wird eine Online-Therapie, die in Intervallen und Kleingruppen stattfindet, mit einer Einzelbehandlung in einer logopädischen Praxis verglichen. Neben der Wirksamkeit erhebt die Studie beispielsweise auch die Bedürfnisse und die Zufriedenheit der Familien in beiden Behandlungsformen mit dem Ziel, ein familien- und ressourcenorientiertes Therapieangebot zu entwickeln.

 

Die Behandlung von Sprachentwicklungsstörungen ist eine der häufigsten Therapien im Kindesalter. Üblicherweise findet die Sprachtherapie einmal wöchentlich für 45 Minuten statt. Wegen Krankheit, Urlaub oder aus anderen Gründen kommt es oft zu Therapieausfällen. Alternative Behandlungsformen, zum Beispiel Online-Therapien, könnten diese Ausfälle vermeiden. Die vom Innovationsfonds Versorgungsforschung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit ca. 1,35 Millionen geförderte Studie THEON untersucht, ob andere Therapieformen, wie eine intensive Online-Therapie in Kleingruppen in drei Behandlungsblöcken, vergleichbar gut oder besser wirken kann als die übliche Standard-Einzeltherapie in Präsenz und so beispielsweise in Pandemiezeiten oder für Familien mit langen Anfahrtszeiten eine passende Alternative bieten. Es gilt dabei herauszufinden, welche Bedürfnisse seitens der betroffenen Familien bestehen. Die Ergebnisse der Studie sind gleichermaßen für Eltern betroffener Kinder, die Therapeut*innen, die verordnenden Ärzt*innen und die Krankenkassen wichtig.

Die Studie wird unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Katrin Neumann, koordiniert von den Logopädinnen Denise Siemons-Lühring, M.Sc. und Jennifer Heiming, M.Sc. von der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie an der Uniklinik Münster zusammen mit dem Kompetenzzentrum für klinische Studien der Universität Bremen (KKSB), dem Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH (EsFo-Med), dem Sozialpädiatrischen Zentrum des Heilpädagogisch Therapeutischen Zentrums gGmbH Neuwied sowie weiteren Kliniken, Praxen und Kitas im Münsterland und im Rheinland durchgeführt. Das Projekt wurde auch vom Münsteraner Praxisnetzwerk der Kinderärzte und dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien positiv und unterstützend aufgenommen. Sie ist im Deutschen Register für Klinische Studien registriert.

An der Studie teilnehmende Kinder erhalten in unserer Klinik einen Hörtest, eine ärztlich phoniatrisch-pädaudiologische Untersuchung und eine allgemeine Entwicklungs- sowie Sprachdiagnostik. Wenn festgestellt wird, dass das Kind eine Sprachtherapie benötigt und es an der Studie teilnehmen könnte, werden die Eltern/Erziehungsberechtigten ausführlich über den Ablauf und den individuellen Therapieplan für ihr Kind aufgeklärt. Dies kann eine logopädische Behandlung in einer Praxis (1x/Woche) oder eine intensive Kleingruppen-Onlinetherapie (3x/Woche) mit zwei bis drei Kindern über drei Therapieblöcke von jeweils 4-3 Wochen mit Pausen sein. Die Gruppenzuteilung erfolgt zufällig. Erfolgskontrollen der Therapie finden 12 und 18 Monate nach dem Therapiebeginn statt. Während der Studie kann die Teilnahme jederzeit widerrufen werden, ohne dass Nachteile für die Familien entstehen.

Teilnehmen können Kinder, die

  • 3 bis 7 Jahre alt sind
  • in den letzten drei Monaten keine (oder noch nie) logopädische Sprachtherapie erhalten haben
  • Deutsch als Muttersprache haben oder bei einer nichtdeutschen Muttersprache einen mehrstündigen regelmäßigen Kontakt zur deutschen Sprache (z. B. Kindertagestätte) über mindestens 10 Monate hatten.

Das Format der Online-Therapie bietet mehrere Vorteile gegenüber der Präsenz-Therapie. Zum einen entfallen Fahrzeiten und -kosten zu einer Praxis, was gerade in ländlichen Regionen eine Entlastung bedeutet. Eltern können flexible Termine für die Online-Therapie vereinbaren. Die Online-Therapie ermöglicht auch die Durchführung der Therapie in Zeiten von Pandemien und Abstandsregeln. Erste Ergebnisse aus Vorstudien deuten darauf hin, dass die Online-Therapie für den Lernerfolg der Kinder noch effektiver sein kann als die Standard-Präsenz-Therapie. Des Weiteren haben die Kinder Spaß an der Online-Therapie und können in ihrem vertrauten Umfeld von der Behandlung profitieren. Ein weiterer Vorteil ist der enge Einbezug der Eltern in die Therapie, so dass diese zu sprachförderlichen Kommunikationsweisen mit ihrem Kind angeleitet werden. Das hat sich in großen Studien als sehr vorteilhaft für die Sprachentwicklung der Kinder erwiesen. 

Die Kombination mit einer Kleingruppen-Therapie soll die Kinder zusätzlich motivieren, voneinander zu lernen und miteinander zu kommunizieren. Dies ermöglicht neben der Therapie der Sprachschwächen auch die Stärken der Kinder in der Therapie zu betonen und mögliche Sprechhemmungen im Kontakt mit den anderen Kindern abzubauen. Auch für die Kleingruppen-Therapie belegen die Ergebnisse einer Vorstudie eine gute Wirksamkeit.

Gerne möchten wir an dieser Stelle auch auf ein kurzes Info-Video verweisen, das einen Einblick in die Therapie gibt und von ersten Erfahrungen berichtet: Zum Video     

Ihr Kind spricht noch nicht so gut wie gleichaltrige Kinder? Es hat Probleme, Sätze zu bilden, Wörter richtig auszusprechen oder versteht nicht alles? Hat Ihr Kind eine Sprachentwicklungsstörung und noch keine Therapie oder eine längere Therapiepause? Sie machen sich Sorgen aufgrund der Sprachentwicklung Ihres Kindes? Dann kann Ihr Kind vielleicht an unserer Sprachtherapiestudie „THEON: Wirksamkeit einer Online-Intervall-Kleingruppentherapie für Kinder mit umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen“ teilnehmen. 

Folgende Probleme können auf eine Sprachentwicklungsstörung hinweisen: 

  • Ihr Kind benutzt weniger Wörter als Gleichaltrige. 
  • Ihr Kind spricht undeutlicher als gleichaltrige Kinder oder wird oft nicht verstanden.
  • Ihr Kind hat Schwierigkeiten, altersentsprechende Sätze zu bilden. 
  • Ihr Kind versteht nicht alles, was andere Kinder in seinem Alter verstehen. 
  • Ihr Kind hat Schwierigkeiten, ähnlich klingende Wörter zu unterscheiden. 
  • Ihr Kind hat Schwierigkeiten Quatschwörter oder Sätze nachzusprechen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Studie finden Sie in unserem Flyer. 

Unsere Kooperationspartner

Kontakt

Bei Interesse an einer Teilnahme oder Fragen können Sie sich gerne jederzeit telefonisch oder per Mail an uns wenden. Wir bieten an, die erste Sprachtestung in kooperierenden Kitas vor Ort durchzuführen. Die Kontaktaufnahme ist durch die Familien persönlich, ihren Ärzt*innen oder ihre Kita möglich. 

Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie 
Universitätsklinikum Münster
Malmedyweg 13
48149 Münster
+49 251 83-57971
theon@ukmuenster.de

Ansprechpartnerinnen am UKM:

Univ.-Prof. Dr. med. Katrin Neumann (Studienleitung)
Denise Siemons-Lühring, Master of Science für Logopädiewissenschaften
Lisa Klaar

Wirksamkeit der Behandlung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen in Deutschland (THESES - Therapie von Sprachentwicklungsstörungen)

Traditionell findet eine Sprachtherapie einmal wöchentlich mit 45 Minuten Dauer als Einzel-Präsenztherapie in einer Praxis statt (Standardtherapie). In der Stottertherapie zeigten sich auch andere Behandlungssettings (Kleingruppentherapie, intensive Intervalltherapie, Online-Therapie) als wirksam. Ob das auch auf die Behandlung von Sprachentwicklungsstörungen (SES) zutrifft, ist noch unbekannt. Bedingt durch die Corona-Pandemie rückte auch die Online-Sprachtherapie in den Fokus. In dieser Studie wird die Wirksamkeit  alternativer Behandlungssettings für SES untersucht.

Die Behandlung von Sprachentwicklungsstörungen (SES) ist eine der häufigsten Therapien bei Kindern in Deutschland. Im Jahr 2020 erhielten 17,9% der Sechsjährigen eine Sprachtherapie. Die in Deutschland durchgeführte Standardtherapie ist meist extensiv, da bedingt durch Ausfälle (Urlaub, Krankheit) eine Behandlung im Schnitt nur zwei- bis dreimal im Monat stattfindet. Studien über die Wirksamkeit verschiedener Behandlungssettings für Kinder mit SES im Vorschulalter sind selten. 
In dieser Studie untersuchen wir die Wirksamkeit von vier verschiedenen Behandlungssettings für die Therapie von SES: extensive Standard-Einzeltherapie, stationäre Intensivtherapie, intensive Kleingruppentherapie, extensive Online-Einzeltherapie. Alle Kinder erhalten 20 Therapieeinheiten in ihrem jeweiligen Setting. Nach drei Monaten  werden die Kurzfristeffekte und nach einem Jahr die Langfristeffekte untersucht. Als weitere Besonderheit nimmt ein Teil der Kinder an einer EEG-Studie teil. Mit einem sogenannten Multi-Feature-Design können mittels einer EEG-Messung phonologische und grammatikalische Therapie- und Lerneffekte gemessen werden. Die Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie hat die entsprechende, technisch aufwändige Ausrüstung vor Ort.

An dieser Studie nehmen 204 Kinder teil. Ihr Kind könnte teilnehmen, wenn es

  • drei bis sieben Jahre alt ist.
  • in den letzten drei Monaten keine logopädische Sprachtherapie oder noch nie eine erhalten hat.
  • deutsch als Muttersprache hat oder als Erstsprache nutzt.
  • keine Höreinschränkung hat.

Folgende Probleme können auf eine Sprachentwicklungsstörung hinweisen:

  • Ihr Kind sucht oft nach Wörtern.
  • Ihr Kind wird oft nicht verstanden.
  • Ihr Kind hat Schwierigkeiten in ganzen Sätzen zu sprechen.
  • Ihr Kind versteht nicht alles.
  • Ihr Kind verwechselt ähnlich klingende Wörter.
  • Ihr Kind hat Schwierigkeiten beim Nachsprechen.
  • Ihr Kind erzählt ungerne, weil es ihm schwer fällt.

Wir laden Sie mit Ihrem Kind in unsere Klinik ein. Hier untersuchen unsere Ärzt*innen Ihr Kind. Wir führen einen Hörtest und eine Sprachdiagnostik durch. Wenn festgestellt wird, dass Ihr Kind eine Sprachtherapie benötigt und es an der Studie teilnehmen könnte, informieren wir Sie ausführlich über den Ablauf. Danach können Sie entscheiden, ob Sie mit Ihrem Kind teilnehmen möchten. Falls ja, erhält Ihr Kind eine Entwicklungsdiagnostik und wird an einer der beiden Therapiesettings teilnehmen. Das kann eine Einzelbehandlung in einer logopädischen Praxis sein (einmal wöchentlich) oder eine videogestützte Online-Therapie in Kleingruppen mit zwei bis drei Kindern. Diese findet dreimal wöchentlich in insgesamt drei Therapieblöcken statt (à 4-3-3 Wochen) mit jeweils drei Monaten Pause zwischen den Intervallen. Alle Kinder erhalten innerhalb von zwölf Monaten 30 Therapien. Danach folgt eine sechsmonatige therapiefreie Pause.
Während der Studie können Sie Ihre Teilnahme jederzeit widerrufen, ohne dass Nachteile für Sie oder Ihr Kind entstehen. Erneute Sprachstandserhebungen finden 12 und 18 Monate nach Therapiebeginn statt. Nach Abschluss der Therapiephase ermitteln wir mithilfe eines Fragebogens Ihre Einschätzung und Erfahrungen mit der jeweiligen Therapieform (z.B. bzgl. Machbarkeit, Aufwand, Vorteile, Bedürfnisse). Die Angaben bleiben dabei anonym. Mit Ihrer Teilnahme tragen Sie zur Gewährleistung einer modernen und bedarfsgerechten Versorgung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen bei. 

Aktueller Stand (August 2022)
Die Studie wurde von der Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster auf ihre ethische Unbedenklichkeit geprüft. Ein positives Ethikvotum liegt vor und die Teilnahme an der Studie ist ab sofort möglich.
Falls Sie Interesse an einer Studienteilnahme haben oder weitere Informationen wünschen, melden Sie sich gerne unter: theon@ukmuenster.de

Kontakt

Sie können sich telefonisch in unserer Klinik melden. 
Anmeldung
+49 251 83 59826
theses-studie@ukmuenster.de
Wenn Sie uns Ihre Telefonnummer mitteilen, rufen wir Sie gerne zurück!

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Studie finden Sie in unserem Flyer. 

Projekt HörGeist

Ein Programm zur niedrigschwelligen Identifikation und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit kognitiver Einschränkung.

Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, ob Hörstörungen bei Menschen mit globaler Entwicklungsstörung niedrigschwellig, das heißt in ihrer Lebensumgebung in einem höheren Maße als mit bisherigen Vorgehen identifiziert und diagnostiziert werden können, um sie früher, wirksamer und nachhaltiger zu versorgen. Grund ist, dass Menschen mit kognitiver Entwicklungsstörung vier- bis sechsmal häufiger an Hörstörungen leiden als die übrige Bevölkerung. Oft bleiben diese Hörstörungen unentdeckt oder werden nicht oder nur unzureichend behandelt. Dies beeinträchtigt diese ohnehin beeinträchtigten Menschen durch eine erschwerte Kommunikationsfähigkeit zusätzlich. Wir laden nicht nur Menschen mit einer bereits bekannten Hörproblematik zur Teilnahme ein, sondern ermöglichen allen Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung eine Hörüberprüfung, um bislang unentdeckte oder nicht oder nur unzureichend behandelten Hörstörungen zu identifizieren. Eine Überprüfung des Erfolges soll nach einem Kalenderjahr erfolgen. Das Besondere ist, dass wir mit unserem Messteam die Menschen in ihrer Lebensumwelt (Wohnheim, Werkstatt, Kindergarten, Schule ...) aufsuchen und die Hörtests direkt vor Ort durchführen.

Für die Studie suchen wir derzeit noch bei der AOK Rheinland/Hamburg versicherte Kinder zwischen 0 und 6 Jahren mit kognitiven Einschränkungen, deren Erziehungsberechtigte Interesse an einer Überprüfung des Gehörs ihrer Kinder haben.

Die Hörscreenings werden in den teilnehmenden Einrichtungen durchgeführt. Dabei wird ein allgemeiner Teil mit Fragen (Dauer ungefähr 15 Minuten) erhoben, bevor die eigentlichen Hörtests (Dauer ungefähr 30 Minuten) beginnen. Wenn keine Auffälligkeiten gefunden werden, ist mit dem Gehör alles in Ordnung. Ist das Hören auffällig, fragen wir, ob wir genauer untersuchen dürfen und bieten in unserem Arztbrief Vorschläge zum weiteren Vorgehen an. Nach einem Jahr fragen wir nach, ob wir nochmal untersuchen dürfen. Die Anwesenheit von Erziehungsberechtigten bei den Untersuchungen ist freigestellt und wird auf Wunsch gerne ermöglicht.

Aktueller Stand (August 2022)

Bei Interesse melden Sie sich bei unserem Team HörGeist unter hoergeist@ukmuenster.de oder +49 251 83-59659.

Studie „LernOhr“

Der Einsatz drahtloser akustischer Signalübertragungsanlagen zur Verbesserung von auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsleistungen und Schulerfolg bei Kindern mit auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen und gestörtem oder ungestörtem Sprachverstehen im Störschall und bei Kindern mit zusätzlichen speziellen Beeinträchtigungen:

  • Lese- und Rechtschreibstörung
  • Hyperakusis/Misophonie
  • Autismus-Spektrum-Störung
  • Lernstörungen/geistige Behinderungen
  • Mehrfachbehinderungen

Aktuell führen wir in unserer Klinik eine Studie zum Einsatz drahtloser akustischer Signalübertragungsanlagen (DAÜ) für Kinder mit Schwierigkeiten bei der Verarbeitung und Wahrnehmung von Hörinformation im Alltag durch. Eine DAÜ besteht aus einem Mikrofon mit Sender, den ein/e Sprecher*in (z. B. der/die Lehrer*in) trägt und zwei Empfängern, die das Kind trägt, und die das vom Sprecher Gesagte direkt über Nebengeräusche hinweg empfangen.  

Hörverarbeitungs- und Wahrnehmungsprobleme und dadurch unter Umständen auftretende Schulprobleme betroffener Kinder können durch eine solche Hörhilfe der neusten Technologie laut bisheriger kleinerer Studien verringert werden. Diese Studie soll dabei helfen, diese Verbesserungen bei verschiedenen Patientengruppen wissenschaftlich zu überprüfen und zu verstehen. Somit kann die Studienteilnahme Ihres Kindes dazu beitragen, dieselbe Behandlung künftig auch anderen Patient*innen zu ermöglichen. Sie helfen damit zudem, das medizinische Wissen zu diesem Thema zu vergrößern.

  • Schulkinder zwischen 6 und 14 Jahren
  • Kinder mit AVWS (auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung) mit oder ohne messbare Sprachverständnisprobleme bei Nebengeräuschen)
  • Kinder mit Lese-Rechtschreib-Störung, Hyperakusis, Misophonie, Lernbehinderung, Autismus-Spektrum Störung (high functioning Autismus), Lern-/geistiger Behinderung
  • Im Falle Ihrer Teilnahme wird Ihr Kind
    • Bei alleiniger AVWS mit/ohne Störschall-Hörprobleme: entweder eine drahtlose Signalübertragungsanlage (DAÜ) oder eine logopädische AWVS-Standardtherapie zunächst über 3 Monateerhalten. Welche der Behandlungen Sie im Falle Ihrer Teilnahme erhalten, entscheidet hier der Zufall. Die Wahrscheinlichkeit, eine drahtlose Signalübertragungsanlage zu erhalten, beträgt 66%.
    • Bei Lese-Rechtschreib-Störung: entweder eine drahtlose Signalübertragungsanlage (DAÜ) + eine logopädische/spezifische LRS-Standardtherapie oder eine logopädische/spezifische LRS-Standardtherapie allein über (zunächst) 3 Monateerhalten.Welche der Behandlungen Sie im Falle Ihrer Teilnahme erhalten, entscheidet hier der Zufall.
    • Bei Hyperakusis, Misophonie/ Lernbehinderung/ Autismus-Spektrum Störung/ Lern-/geistiger Behinderung: eine drahtlose Signalübertragungsanlage (DAÜ) über (zunächst) 3 Monateerhalten.
  • Es finden insgesamt drei Testungen statt: Die Testung erfolgt kurz vor/bei Aufnahme in die Studie, nach 12 Behandlungswochen und 6 Monate nach Abschluss der 12-wöchigen Studienperiode.
  • Die Testungen umfassen: Hörtests, logopädische Tests der auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsleistungen, und zur Abgrenzung von anderen Krankheitsbildern einen sprachfreien Intelligenztest, Sprachtests und eine Abfrage typischer Symptome einer Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung (AD(H)S).
  • Zudem werden zu den drei Testzeitpunkten Fragebögen für Kind, Eltern und Lehrer ausgegeben.
  • Für die Teilnahme ist ein schriftliches Einverständnis beider Erziehungsberechtigten und des Kindes notwendig.
  • Eine Genehmigung der hiesigen Ethikkommission liegt vor.

Kontakt

Für weitere Fragen im Zusammenhang mit dieser Studie stehen Ihnen die Studienärztin und ihre Mitarbeiter*innen gern zur Verfügung.

Kontaktpersonen für Eltern/Kinder:
Dr. med. Amelie Hesping
lernohr@ukmuenster.delernohr@ukmuenster.de