Was sind "normale" Spermienwerte?
Von der World Health Organisation (WHO) gibt es Richtlinien für "normale" Spermienwerte. Allerdings schließen auch Werte unterhalb dieser sogenannten Norm keineswegs aus, dass auch auf natürlichem Weg eine Schwangerschaft eintritt. Genauso kann auch bei Männern mit einer auf den ersten Blick normalen Zahl an Spermien eine Störung der Zeugungsfähigkeit vorliegen. Eine für Ihre Situation angemessene Beurteilung ergibt sich oft aus vielen Einzelaspekten von Befunden bei beiden Partnern.
Wann sind assistierte Reproduktionsverfahren sinnvoll?
Es gibt heute eine Reihe medizinischer Verfahren für Paare, bei denen die Chance auf einen natürlichen Eintritt einer Schwangerschaft nicht durch Medikamente oder andere Maßnahmen verbessert werden kann, um die Erfüllung ihres Kinderwunsches zu ermöglichen. Diese Verfahren werden in der Öffentlichkeit häufig mit dem Begriff "künstliche Befruchtung" beschrieben: Sie reichen von unterstützenden Maßnahmen wie z.B. die Inseminationbehandlung bis zu aufwendigeren Befruchtungsbehandlungen wie die In-vitro-Fertilisation (IVF) mit oder ohne intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Zunächst ist der Sinn jeder Kinderwunschbehandlung, Ihnen eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege zu ermöglichen. Allerdings können durchaus bei einigen Paaren (z.B. bei vollständigem Fehlen von Spermien in der Samenflüssigkeit oder ausgeprägten Störungen der Spermienproduktion) bereits frühzeitig assistierte Reproduktionsverfahren sinnvoll sein. Ob und welche Verfahren in Frage kommen, kann nur aufgrund Ihrer individuellen Situation mit Ihnen gemeinsam entschieden werden.
Wann entstehen mir persönlich Kosten für die Kinderwunschbehandlung?
Alle Maßnahmen, die dazu dienen, die Ursache Ihres Problems herauszufinden, übernehmen normalerweise die Krankenkassen. Z. Zt. werden bestimmte Verfahren der assistierten Reproduktion nach vorheriger Antragsstellung zu 50 Prozent von den Kassen erstattet.
Wird unser Kind gesund sein?
Nach dem derzeitigen Stand der Forschung ist das Risiko nach einer Behandlung ein Kind mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu bekommen, nur in seltenen Fällen erhöht. Wichtig ist es, dass Sie überlegen, ob es in Ihrer Familie bereits Kinder mit schweren Störungen der Gesundheit oder Erberkrankungen gegeben hat. Im Einzelfall kann es dann sinnvoll sein, hier auch eine spezialisierte Beratung im Institut für Humangenetik in Anspruch zu nehmen, damit Sie eine Behandlung mit dem bestmöglichen Gefühl der Sicherheit beginnen. Was ist, wenn uns nicht geholfen werden kann?
In einigen wenigen Fällen kann das Ergebnis der Untersuchung sein, dass wir Ihnen keine Behandlung mit Aussicht auf Erfolg anbieten können. Wir werden dann versuchen, Ihnen im Gespräch alternative Wege aufzuzeigen.